Der Zweck dieser Information ist zum einen, dem Bürger einen Überblick über die Aktualität seiner eingepflegten Einkommensdaten zu verschaffen (so genannte Kontenklärung). Sollten Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, dabei ein fehlerhafter Eintrag oder gar ganze Beschäftigungszeiten fehlen, so empfehle ich Ihnen, sich unverzüglich um dessen Klärung zu bemühen. Stellen Sie sich vor, Sie müssten in 20 bis 30 Jahren Nachweise herbeiführen, vielleicht auch noch bei einer Ihrer ehemaligen Firmen, die es schon lange nicht mehr gibt!!!
Sie können natürlich auch jederzeit selbst eine Renteninformation beantragen. Dazu reicht es, Ihre Versicherungsnummer zur Hand zu haben.
In diesem Text möchte ich jedoch Ihre Aufmerksamkeit auf die Interpretierung der veröffentlichten Zahlen lenken. Viele lehnen sich nämlich beim Anblick Ihrer Rentenwerte gelassen zurück... Aber schauen Sie selbst...
Bild 1: Auszug einer realen Renteninformation
Unsere Informationen stammen zwar aus dem Jahr 2007, haben aber von Ihrer Aussagekraft nichts eingebüsst.Unsere Versicherte ist 49 Jahre alt und verdient 1430,- Euro Netto im Monat. Sie hat über ihre gesamte Arbeitszeit immer in etwa das Durchschnittseinkommen bezogen.
Die Deutsche Rentenversicherung prognostiziert ihr eine monatliche Rente von 899,88 € mit seinem 66. Lebensjahr.
Im Text selbst weist sie ihm noch zwei weitere Prognosen aus....
1080,- € bei 1,0% jährl. Anpassungssatz sowie 1310,- € bei 2,0% jährl. Anpassungssatz
Was sagen uns diese Zahlen wirklich?
Das Geheimnis liegt mal wieder im Zeitpunkt der Betrachtung. Unsere Arbeitnehmerin könnte ja mit Optimismus auf ihren dritten Lebensabschnitt schauen, versprechen ihr die Zahlen doch fast ihr aktuelles Nettoeinkommen. Nur erhält sie ihr Netto natürlich HEUTE, ihre Rente jedoch erst in 30 Jahren, also MORGEN...Und dazwischen liegt wieder ... der Inflationseffekt.
Gehen wir auch hier von einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2% pro Jahr aus, so sieht es für unsere Versicherte wie folgt aus:
Bild 2: Bfa-Quickcheck
Somit entsteht für unsere Versicherte unter den optimistischten Annahmen doch noch eine Versorgungslücke von rund 600,- Euro monatlich. Nun lag die Höhe der Rentenanpassung im Durchschnitt der letzten 10 Jahren nicht bei 1 oder 2%, sondern bei lediglich 0,87%. Hätte die Bundesregierung in diesem Jahr nicht gesetzlich festgelegt, dass Renten niemals gekürzt werden dürfen, so müsste es tatsächlich in den Jahren 2010 und 2011 aufgrund des Nettolohnrückgangs in Deutschland dazu kommen. Allenfalls können die deutschen Rentner in den Jahren mit einer Nullrunde rechnen.
Nun stellen wir uns nur einmal vor, unsere Musterfrau lebt zur Miete.... Heute zahlt sie für ihre kleine Wohnung 400,- Euro monatlich; in 20 Jahren wären dies rund 600,- Euro.... Nun verteilen Sie bitte den Rest der Rente auf die Bereiche "Nebenkosten", "Essen, Trinken, Kleidung", "Freizeit",.....